Zoey Valissa "Lissa" Brown |PonyJunkie | Roosevelt High - Cafeteria

Als die Schulglocke endlich klingelte und damit die Mittagspasue ankündigte, packte ich meine Biologie Sachen ein. Als ich damit endlich fertig war, bemerkte ich, dass bereits alle das Klassenzimmer verlassen hatten, selbst der Lehrer. *Wow. Was ist los? Sonst bin ich eigentlich immer mit bei den ersten?*, wunderte ich mich. Ich schulterte meinen Rucksack, nahm mein Bio Buch und ging zum Spind, um dieses darein zu tun. Als ich den Spind hinter mir wieder abgeschlossen hatte, machte ich mich auf den Weg zur Cafeteria, um mir dort was zu essen zu besorgen. An der Essensausgabe war bereits eine lange Schlange, was mich aber nicht wirklich verwunderte, denn ich war ja doch recht spät dran. Nach einer gefühlten Ewigkeit bekam ich mein Tablett mit dem Essen drauf und suchte mir einen freien Tisch. Ich fand eine Rundtisch am anderen Ende der Cafeteria. Dort ging ich also hin und setzte mich. Nachdem ich das Tablett auf den Tisch gestellt hatte, kramte ich in meinem Rucksack herum und holte mein aktuelles, doch schon leicht vergriffenes Buch raus. Ich schlug die aktuelle Seitenzahl auf und machte mich dran, weiterzulesen und dabei gleichzeitig zu essen.
Ich hatte hier noch keine Freunde, denn ich war ja auch erst seit 3 Tagen hier an der Schule. Aber für mich war es okay, denn so konnte ich in Ruhe lesen.

Malika Ashanti Mulata | Player5 |Kennedy High - Cafeteria

Ich stand mit eingezogenem Kopf an der Schlange bei der Essensausgabe und fragte mich gerade zum wiederholten Mal, warum um alles in der Welt ich mir mein Essen nicht selber mitgebracht hatte. Innerlich seufzend fügte ich mich meinem Schicksal und nahm leise dankend mein Essen an und schlug damit die hinterste Ecke an. Dabei musste ich an vielen Mitschülern vorbei. Na Super. Morgen nahm ich mir aber auf jeden Fall selber was mit. Langsam und unsicher ging ich auf einen freien Tisch zu. Dort angekommen setzte ich mich hin und hoffte einfach mal, dass dies kein Stammtisch einer Clique war. Aber so wie ich mein Glück kenne, war es das vermutlich.
Langsam fing ich an zu essen, beobachtete dabei aber die Cafeteria. Ich war fluchtbereit, falls jemand Ansprüche auf diesen Tisch hegte. Zum Glück schien es bis jetzt nicht so zu sein.

Ian Noa McGum | Blue19 | Kennedy High - Cafeteria

Ich kam gerade verschwitzt aus der Turnhalle, denn ich hatte dort Sportunterricht gehabt. Bitte, wer braucht schon Volleyball? Leicht genervt schüttelte ich den Kopf und lief zu meinem Schließfach, damit ich meine Sportsachen nicht schleppen musste. Natürlich musste mein Sportzeug ordentlich an den Haken gehängt werden. Alles andere war nicht in Ordnung. Als ich zufrieden mit der Ordnung war, schloss ich mein Schließfach wieder und ging raus auf den Schulhof. Ich ging direkt auf einen Baum zu, wo wir uns verabredet hatten. Oder war es doch die Cafeteria gewesen? Fragend sah ich zum Himmel. Ich setzte mich hin und beobachtete die Wolken. Gleichzeitig glitten meine Gedanken zurück zu Jonas. und immer wieder stellte sich mir die gleiche Frage. War das nervend.

Als nach einiger Zeit weder Corey noch Q kam, stand ich auf und klopfte meine schwarze Jogginghose aus. *Vielleicht sollte ich zur Sicherheit doch mal in der Cafeteria nachschauen.* Ich lief in Gedanken versunken los, zurück ins Schulgebäude, Richtung Cafeteria. Dort angekommen, war ich gerade fertig mit meiner Grübelei, als ich bemerkte, dass jemand vor mir stehen geblieben war. Ich konnte nicht mehr rechtzeitig stehen bleiben und so rannte ich in den Typen rein. Als dieser sich umdrehte, grinste ich ihn entschuldigend an. "Sorry, Tommy. Du solltest aber vielleicht nicht mitten im Weg stehen bleiben." Er lachte nur únd legte einen Arm um meine Schulter.
So kamen wir quatschend über alles möglich in die Cafeteria. Ich verabschiedete mich von ihm, bevor ich dann direkt den Tisch ansteuerte, wo ich Corey gesehen hatte. Leicht grinsend setzte ich mich neben ihn.

✘ Idina Bishop | Cafeteria - Roosevelt High

Ina biss sich auf die Unterlippe, während sie wie gebannt auf das Display ihres Handys starrte. Vier Stunden, dann würde der Countdown abgelaufen und ihre brennende, unerträgliche Neugier endlich gestillt sein. Dieses Spiel trieb sie schon in den Wahnsinn, bevor es überhaupt richtig begonnen hatte, es weckte in ihr das Gefühl, das man im Bauch verspürte, wenn man mit der Achterbahn in die Tiefe raste, diese Art von Adrenalinschub, die für einen Moment nur reine Glücksseligkeit zurückließ und die sie liebte und jeden Tag aufs Neue suchte. Genau aus diesem Grund hatte Idina keinen Moment gezögert, sich als Player für die Roosevelt High anzumelden, als sie die Mail erhalten hatte. Es ging ihr nicht wirklich darum, den Stolz und die Ehre ihrer neuen Schule zu verteidigen, sondern um ihren ganz persönlichen Adrenalinkick.
Die 18-jährige seufzte und ließ das Telefon zurück in die Hosentasche gleiten - die Zeit verging schließlich nicht schneller, wenn sie unablässig den unglaublich langsam ablaufenden Countdown fixierte, so sehr sie sich das auch wünschte -, ehe sie mit einem zurückhaltenden Lächeln ihr Essen entgegennahm. Sie besuchte diese Schule zwar erst seit drei Tagen, doch soweit sie das beurteilen konnte, war das Mittagsangebot durchaus genießbar. Nach wenigen Schritten blieb Ina seelenruhig in der Mitte der Cafeteria stehen und ließ den aufmerksamen Blick durch den vollen Raum wandern. Die letzten Tage hatte sie sich jeden Mittag zu einer anderen Gruppe gesetzt; Leute, die ihr sympathisch waren oder die sie im Unterricht schon flüchtig kennengelernt hatte. Der Lockenkopf war ebenso ungerne alleine, wie sie es zu vermeiden wusste, die Pause mit einem Buch im hintersten Eck des Saales oder gar auf der Toilette zu verbringen, und so sah sie sich auch heute wieder nach bekannten Gesichtern um, zu denen sie sich gesellen konnte.

Benjamin "Joca" Noud Bentinck | LaCocaine | Roosevelt High - Caféteria

Tja, dieses Schulessen... Was sollte man dazu sagen, es war eben ein kostenloses Angebot. Hatten wir jetzt nicht unbedingt nötig, meine Freunde und ich hatten uns gutes Essen vom Chinesen besorgt und uns damit ebenfalls an einem der vielen Tische in der Caféteria niedergelassen, galt ja hier nicht als verboten. Sechs blaue Stühle hatten wir uns an den Tisch gezogen - wenn wir aßen, kamen meistens noch andere und setzten sich ebenfalls dazu, weil man eben wusste, dass es bei uns immer coole Gesellschaft gab. So rissen wir auch heute nur derbe Scherze, ich lachte viel und lehnte mich zufrieden in meinem Stuhl zurück, die Arme hinterm Kopf und den Blick selbstgefällig über den Raum schweifend. Und da fiel sie mir auf. Ein hübscher Lockenkopf mit dem mir bekannten, suchenden Blick, lockere Haltung. Hey... Das Grinsen auf meinem Gesicht wurde noch etwas breiter. Warte, wie war das damals gewesen? Ach ja. Nackt hatte sie mir am besten gefallen, aber selbst so hatte sie viel zu bieten gehabt, viel zum Anecken. "Ein wilder Löwe verirrt sich in die blassen Gänge der amerikanischen Highschool", war kurz darauf mein lauter Kommentar zu hören, laut genug, dass die Leute an meinem Tisch neugierig den Kopf hoben und meinem Blick folgten, und das Ziel meines kleinen Spottes meine Stimme defintiv erkannt haben musste.

Quirin Hevston | rEaDyf0rtHeN00bs | Kennedy High - Caféteria

Wie Ian kam ich gerade vom Sportunterricht, auch wenn er ein wenig vor mir gegangen war, ich ging dafür noch Duschen und rubbelte mit meinem Handtuch notdürftig das nasse Haar trocken. Im Spiegel betrachtete ich dann einen Moment lang gleichgültig meine mal wieder zu langen Strähnen, die mir, immer noch relativ nass, in der Stirn klebten. Vor ein paar Tagen war ich 19 geworden und trotzdem kriegte ich es nicht hin, mich mal um einen Frisörtermin zu kümmern. Aber egal, meine Haare waren doch stylisch so. Irgendwie. Im Ernst, es waren doch nur Haare, gab's irgendwo wichtigere Probleme? Ich nahm meine Sporttasche und verließ den Jungenduschraum, machte mich auf den langen Weg von diesem Teil des Schulcampus' zur Caféteria, wo Corey bestimmt schon für seinen Geschmack viel zu lange auf Ian und mich wartete - und Ian bestimmt schon da war, hatte er nicht mal wieder den Treffpunkt vergessen. Hätte ich nicht noch geduscht, wäre ich bestimmt früher als er dagewesen. Aber erstens war ich kein Fan von Schweiß und zweitens zahlte ich nicht für die Wasserkosten der Schule aber für die bei mir zuhause.
So kam ich mit halbnassen Haaren in der Caféteria an, entdeckte I und C an einem Tisch und kam ohne große Aufmerksamkeitserregung zu den beiden hinüber, warf meine Tasche unter den Tisch und nahm Platz. "Sorry, musste noch meine Nase pudern", entschuldigte ich meine Verspätung und fuhr mir über diesen ironischen Witz durch die halbnassen Haare, wischte sie ein wenig in eine gleichmäßige Richtung.

Quirin Hevston | rEaDyf0rtHeN00bs | Kennedy High - Caféteria

Bei Coreys Kommentar mit dem Lippenstift konnte ich mich sogleich nur dunkel an eine Situation in der achten Klasse erinnern, als Corey, der eigentlich schon immer mein bester Freund gewesen war - neben Ian - die glorreiche Idee gehabt hatte, mich wie ein Mädchen zu schminken und so war ich dann auch in die Schule gekommen. Ich glaube, an dem Tag hatte ich aufgehört, irgendetwas peinlich zu finden. Und die anderen aus der Schule hatten wohl endgültig das Bild von mir als einen auf-alles-einen-Fick-gebenden Spaßvogel gehabt. "Frag das lieber Ian. Er und der Volleyball hätten sich besser ein Zimmer nehmen sollen, ich hab die Liebe richtig brennen sehen", kommentierte ich nun trocken und warf einen Blick auf die Warteschlange vor der Essensausgabe. Okay, ich würde noch warten, bis ich mich da anstellte. Und ohne Mist, ich hielt ja auch nicht viel von Volleyball. Eigentlich war unser Kurs ja eh für Basketball ausgelegt, Stunden wie heute waren also extremst unnötig.

Grace | crazyShug | Roosevelt High -> PublicUs Café
Gerade pünktlich zum Schulanfang hatte das Wohnmobil von der Größe eines Busses Portland erreicht. Familie West hatte einen Campingsplatz in Flussnähe bezogen, wobei Grace nicht richtig ankommen konnte. Sie wurde direkt in die nächste U-Bahn gesetzt, um zur Schule zu fahren. Über 10 Minuten dauerte der Weg. Die Blondine war selten richtig gestresst, aber an dem Tag war sie etwas genervt gewesen.
Jetzt war schon der dritte Schultag und alle formalen Sachen zum Glück erledigt. Sobald die Glocke klingelte und die Mittagspause ankündigte, schulterte Grace ihren bunten Rucksack und verließ den Klassenraum. Sie packte immer voreilig ihre Sachen ein. Natürlich hatte das aktive Mädchen schon mit einigen Mitschülern gesprochen, aber trotzdem war es doch nicht so einfach, in eine Gruppe reinzukommen bzw sich für eine zu entscheiden. Auf dem Weg holte sie ihr Smartphone, ein etwas älteres Modell mit einer gemusterten Schutzhülle, heraus und sah den Countdown an. Grace war mehr als nur neugierig, was in knapp vier Stunden passieren würde. Als sie ihren Nicknamen für das Spiel "Portland Nerve" sah, musste sie einfach grinsen. Kurz darauf glaubte sie, am Café angekommen zu sein.

✘ Idina Bishop | Pluto | Cafeteria - Roosevelt High

Sie war nicht der Typ Mädchen, das zusammenzuckte und hektisch herumwirbelte, wenn jemand sie ansprach. Idina rührte sich nicht, lediglich ihre braunen Augen huschten durch den Raum, um innerhalb von Sekundenbruchteilen den Urheber dieser Stimme auszumachen, die ihr nur allzu bekannt war, und ihn für die quälend lange Zeit von wenigen Sekunden mit einem intensiven Blick zu fixieren. Sie hatte nicht damit gerechnet, Joca jemals wiederzusehen, schon gar nicht so. Doch während jedem anderen die Situation peinlich gewesen wäre, blieb Ina ruhig - nach außen hin zumindest, denn etwas brachte sie sein plötzliches Auftauchen schon aus dem Konzept -, zog einen ihrer Mundwinkel nach oben, um sein spöttisches Lächeln zu erwidern und trat einen Schritt an seinen Tisch heran. "Das wilde war doch das, was dir damals so gefallen hat", erwiderte sie, ehe sie auf einen freien Stuhl ihm gegenüber deutete - "Darf ich?" - und sich in derselben Bewegung auf diesem niederließ, ohne eine Antwort abzuwarten. Seinen Freunden schenkte sie ein kurzes Lächeln und ein knappes "Hey", ehe sie wieder zu Joca sah, sich etwas nach vorne lehnte und die Ellbogen auf dem Tisch abstützte, um ihm ihre volle Aufmerksamkeit schenken zu können. Sein Anblick weckte gemischte Gefühle in ihr, als all die verdrängten Erinnerungen hervorgeholt wurden und sich vor ihrem inneren Auge abspielten. Immerhin hatte Idina etwas für ihn empfunden, doch sie hatten von Anfang an gewusst, dass ihre Beziehung keine Chance hatte, zu etwas dauerhaftem zu werden, und deshalb würde er ihr mit Sicherheit nicht übel nehmen, dass sie sich an ihrem letzten Morgen aus dem Zimmer geschlichen hatte, ohne sich zu verabschieden, oder? Eigentlich war ihr das auch egal, denn sie wusste, dass dieses Mittagessen ganz bestimmt nicht langweilig werden würde.

Benjamin "Joca" Noud Bentinck | LaCocaine | Roosevelt High - Caféteria

Oh ja, da hatte sie definitiv Recht. Das Wilde an ihr hatte mich damals so fasziniert, ich hatte es regelrecht vergöttert. War lange her aber an den Urlaub in Marokko erinnerte ich mich nur zu gut. Wir hatten eine ziemlich heiße Affäre gehabt, mir hatte eigentlich jede Facette daran sehr viel Spaß gemacht. Besonders, wenn sie sich aufgeregt hatte. Ich verzog meine Lippen zu einem feinen Grinsen, musterte sie sehr genau, wie sie jetzt mir gegenüber saß. "Kompliment, du bist nicht hässlicher geworden", behauptete ich und postete ihr mit meinem Glas zu, trank, und erinnerte mich nochmal an unsere letzten Augenblicke. Wir hatten uns gestritten, dann war ich nachts in ihr Zimmer gestiegen und sie hatte mir verziehen. Wir hatten die Nacht zum Tag gemacht, am Ende waren wir in meinem Bett gelandet. Ich hatte wohl etwas Euphorie gehabt und ihr gesagt, was mir an ihr so gefiel. Ich hatte jedenfalls nicht erwartet, dass sie am Morgen einfach weg war. Und dann waren wir abgereist. Ich stellte das Glas wieder ab, beugte mich jetzt über den Tisch und funkelte das bezaubernde Mädchen aus meinen dunklen Augen an, meine Stimme war nicht mehr als ein Flüstern. "Du weißt, dass ich dir deinen Abgang nie verziehen habe?"