Grace | crazyShug | Hawthorne Bridge

Sie grinste. Das Leben spielte nicht fair und sie auch nicht unbedingt. Zum Glück war es nur eine kleine Sache, im größeren Stil würde ihr das vielleicht nicht immer gut tun, aber daran dachte die Blondine selten. Sie schob seine Hände von ihrer Taille und sagte:"Also Eis essen ist die schöne Seite der Konsequenzen, damit kann ich leben, danke." Damit zog sie ihn vielleicht noch ein wenig auf, aber sie war überglücklich, dass er auch noch alles mit Humor nahm und sie nun so ziemlich wusste, dass Corey ihr nicht so schnell Sachen übel nehmen würde. Grace wusste ja selbst in ihrem Inneren irgendwo, dass sie manchmal ziemlich ungeschickt sein konnte, was Gefühle und Ähnliches anging. Ihre blauen Augen wanderten die Straße runter. "Komm' wir sind fast an der Brücke." forderte sie ihm zum weitergehen auf und ging los. Sie wollte unbedingt die nächtliche Aussicht von der Brücke sehen.

Grace | crazyShug | Hawthorne Bridge

Es mochte wohl jeder Mensch, wenn ihm zugestimmt wurde, so auch Grace. Sie freute sich schon auf das Eis essen und damit noch einen zweiten Grund zu haben Corey wieder zu sehen. Wobei, eigentlich brauchte sie keinen Grund. Sie nickte und blickte kurz zurück. "Nie wieder ein Zeitlupenrennen oder keine so lange Strecke." beschloss sie für sich. Sie war einfach zu ungeduldig für so etwas. Dann lieber etwas Action. Während sie an der Brücke ankamen trank Corey etwas und bot ihr danach höflich seine Flasche an. Ob er es schon gemerkt hatte oder nicht, Grace war nicht der Mensch Angebote auszuschlagen und es war ihr auch nicht unangenehm, von anderen etwas zu nehmen. Egal, wie anspruchslos das Mädchen ansonsten war. "Gerne." sagte sie lächelnd, nahm seine Flasche und trank ein wenig. Mit einem "Danke." reichte sie ihm die Flasche zurück und wandte sich dann der Brücke zu auf der sie nun waren. Ein paar Meter ging sie noch um dann anzuhalten und sich an das Geländer zu stellen. Der nächtliche Ausblick gefiel ihr, mit den Lichtern die sich am Rande des Flusses in dessen Wasser spiegelten. "Es gibt doch sehr schöne Plätze in Großstädten." sagte sie fröhlich. Bei Tageslicht würde sie von hier aus fast ihr zu Hause sehen können. Weit war es nicht mehr und vielleicht würden sich ihre Wege am Ende der Brücke schon trennen.

Benjamin "Joca" Noud Bentinck | LaCocaine | Roosevelt High - Kennedy High

Für Ina würde ich mir wirklich ein Motorrad besorgen. War ja auch nichts Schweres für mich. Und eigentlich hatte ich schon immer mal Lust gehabt, Motorrad zu fahren, hatte es dann nur noch nie durchgesetzt, weil es Spannenderes gegeben hatte. Grinsend sah ich meinem Marokkoflirt hinterher. Ich wünschte ihr noch eine Gute Nacht. Und was das andere Mädchen anging, nickte ich. "Mein Chauffeur ist unterwegs." Das kostete mich im Übrigen nichts. Den Chauffeur bezahlten meine Eltern. Und Zero konnte natürlich auch mitkommen. Das teilte ich ihm mit, als dann dieses Mädchen sich an ihn schmiss. "Hoppla." Na, wenn die nicht unter Drogen war.

✘ Idina Bishop | Pluto | Roosevelt High | Kennedy High

Ina biss sich auf die Unterlippe und rieb sich etwas verlegen den Nacken. Wenn sie ehrlich war, hatte sie nicht damit gerechnet, dass er gesehen haben könnte, wie sie in die Turnhalle eingebrochen waren, und sich da rauszureden, würde nicht einfach werden, weshalb sie sich dazu entschied, einfach gar nichts zu sagen und Muffis verärgertes Stirnrunzeln stattdessen mit einer Miene zu erwidern, die betreten und trotzig zugleich war. Sie hätte sich einfach eine Papiertüte über den Kopf stülpen und auf schnellstem Weg nach Hause fahren sollen, anstatt einen fremden Typen anzusprechen, der alles zu missbilligen schien, was sie von sich gab und sie sicher verpfeifen würde, so gut, wie er drauf war - erst recht, wenn er hier auf die Kennedy ging und die Sporthalle benutzen wollte. Selbst, wenn er ihren Namen nicht wusste; Idina war eine recht ungewöhnliche Erscheinung, und es würde der Schule mit Sicherheit nicht schwer fallen, sie anhand seiner Beschreibung zu identifizieren. Wie sie es auch drehte und wendete, er hatte sie gewissermaßen in der Hand, und da half es nur noch, den Schaden irgendwie zu begrenzen - und zu lügen. Die 18-jährige räusperte sich und setzte ein schiefes Grinsen auf. "Weißt du, ich steh' drauf, es an öffentlichen Plätzen zu treiben und ich hab's noch nie in einer Schulturnhalle gemacht, und irgendwie hat die sich gerade so gut angeboten, dass wir nicht widerstehen konnten", fing sie an, senkte kurz den Blick und sah gespielt peinlich berührt von unten zu ihm hoch, die blassen Wangen leicht gerötet. Vielleicht würde die (erfundene) detaillierte Beschreibung ihres Liebeslebens ihn so anwidern, dass er ihr Gesicht aus seiner Erinnerung verdrängen würde - oder aber es brannte sich unwiderruflich in sein Gedächtnis ein und bescherte ihm nachts Albträume, weshalb sie zur Sicherheit noch hinzufügte: "Nach uns ist eine Kleine reingetanzt gekommen, die total hackedicht war." Damit hatte sie die Sachbeschädigung schon einmal auf jemand anderen geschoben, vorausgesetzt, Muffi kaufte ihr die Geschichte ab. Glaubwürdig vorgetragen war sie, aber vermutlich war er so schlecht auf sie zu sprechen, dass er schon aus reinem Prinzip alles hinterfragen würde, was sie ihm erzählte - immerhin berechtigt, das musste Ina zugeben.
Jetzt, wo die Entscheidung, ihr zu glauben (oder nicht), in seiner Hand lag und die Brünette ohnehin nichts daran ändern konnte, konnte sie genau so gut noch bleiben und ihn etwas ärgern, also verdrehte sie auf seine entrüstete Aussage hin nur die Augen und grinste ihn dann ganz unschuldig an. "Jetzt weiß ich auf jeden Fall, dass du empfindlich bist", verkündete sie fröhlich, wartete nur darauf, dass er seine defensive Haltung aufgeben und in die Offensive übergehen würde - erst dann würde es wirklich lustig werden.

Quirin Hevston | rEaDyf0rtHeN00bs | Kennedy High - vor der Schule

War das ihr Ernst? Einen Moment lang hatte ich sie angewidert angestarrt. Wie krank musste man sein, um in fremde Schulen einzubrechen - nur, um da Sex zu haben? In unserer Turnhalle?! Ich sog scharf die Luft ein. "Ihr ward aber zu viert. Habt ihr da nen Vierer gemacht, oder was?!" Ich schüttelte wieder den Kopf. Sie verarschte mich. Und die Vorstellung widerte mich so an, genauso wie sie und dieser Schnösel. Dem würde ich alles zutrauen, wenn die mit dem zusammen war... Und die anderen beiden... Ich hatte meinen Basketball noch im Arm. Den schönen, blauen Basketball mit all den Signaturen und dummen Sprüchen darauf, der jetzt schon zweimal auf Nerve zu sehen war... Ich seufzte leise. Eigentlich hatte ich nur spielen wollen. Nicht ...das hier. Das Mädchen war so genau das, was ich mir unter solchen Tussen vorstellte. Sie wollte mich doch nur fertig machen. "Wenigstens bin ich nicht so lächerlich und denke, dass ich cool bin, nur weil ich nen Baseballschläger mit mir rumtrage. Hat dir bestimmt beim Sex geholfen. So jemand wie du hat halt keine Ahnung vom Leben, wirst du auch nie haben." Solche Leute. Was wussten die schon. Die konnten sich das wahrscheinlich gar nicht vorstellen, dass jemand wirklich Angst haben musste, nachts draußen zu sein. Die bekamen doch alles in den Arsch geschoben. Dieser Schnösel und sie. Wann müssten die sich schon mal selber um ihr Leben kümmern? Für die war es lustig, in anderer Leute Eigentum einzubrechen und dort zu randalieren, weil sie für intelligentere Hobbys zu unerfahren waren. "Ich kenn deinen Typen. Ihr seid von der Roosevelt High. Und außer Drama und Randalieren könnt ihr nichts. Egal, was du sagst, geht mir am Arsch vorbei. Zeigt nur noch mehr, wie dumm so Tussen wie du sind. Hauptsache, dein Kerl kann dir all die guten Sachen kaufen. Andere Sorgen hast du ja nicht." Pfah. Das war so offensichtlich.

Grace | crazyShug | Hawthorne Bridge

Auch Grace freute sich, trotz ihrer schelchten Chance, auf ein richtiges Wettrennen. "Gut, einen Grund werden wir finden." sagte sie lähchelnd und genoss den Ausblick. Auch bei seinem nächsten Satz konnte sie nur nickend zustimmen. "Die Zeit vom Sonnenuntergang bis zum Sonnenaufgang ist sowieso die schönste. Ich glaube, ich bräuchte eine Nachtschule." sagte sie grinsend, da ihr frühes Aufstehen echt nicht passte. Da machte sie lieber nächtelang durch undschlief tagsüber irgendwann. Schöne Ort zu finden war manchmal wie eine kleine Schatzsuche, die für Grace überall immer wieder von vorne begann.
Sie schlenderten weiter gemeinsam die Brücke zusammen. Grace hatte Corey als sie sein Seufzen gehört hatte angesehen, aber nichts gesagt. Ausnahmsweise. Bald kamen sie schon am Ende der Brücke an. Sie wollte eigentlich nicht nach Hause, denn in wenigen Stunden würde ihre Mutter sie schon wieder aus dem Bett schmeißen. "Wo musst du lang?" fragte Grace Corey nach weiteren Schritten. Sie würde jetzt links runter durch den Park müssen und sie wollte nicht, dass Corey einen riesen Umweg machen musste für sie. Schließlich war sie groß genug, um alleine nach Hause zu kommen.

Grace | crazyShug | Hawthorne Bridge

Corey war also auch ein Nachtmensch. Wobei Grace war ein richtiger Nachtmensch? Sie hasste frühes aufstehen, die Lust war in der Nacht meistens angenehmer und es gab weniger Verkehr. Wahrscheinlich war sie es schon, auch wenn sie die Sonne mochte, die ihr Wärme spendete. "Stimmt auch wieder." sagte sie, da sie seine Begründungen schon verstand. "Ach ich möchte einfach mal in Ruhe ausschlafen..." seufzte sie und das nach gerade mal drei Tagen Schule.
Ungläubig sah Grace ihn an, als er wirklich meinte, dass er zu seinem Auto zurücklaufen musste. "Du bist wirklich mit mir die ganze Brücke entlang gelaufen, um jetzt wieder zurück zu gehen?" fragte sie noch ungläubig und schüttelte lachend den Kopf.
"Dann fang mal dein Auto wieder ein." forderte sie ihn quasi auf. Grace war kein Freund von langwidrigen Abschieden, selbst wenn sie manche Personen auf ihren Reisen nie wieder gesehen hatte, Corey würde sie schließlich wieder sehen. Ein Jahr war lang und sie sich gerade doch dem bewusst, dass sie müde wurde.

✘ Idina Bishop | Pluto | Roosevelt High | Kennedy High

Er glaubte ihr nicht; natürlich tat er das nicht. Besonders stichfest und gut durchdacht war die Geschichte tatsächlich nicht, das musste Ina sich eingestehen. "Wäre das so abwegig? Eine verwöhnte kleine Prinzessin, die schon alles hat, muss sich doch irgendetwas einfallen lassen, damit ihr Leben nicht zu langweilig wird", erwiderte sie mit vor Sarkasmus triefender Stimme. Noch lächelte sie, doch der eine hochgezogene Mundwinkel hatte etwas höhnisches an sich. Sie mochte eine selbstgerechte Zicke mit zu spitzer Zunge sein, doch wenn Idina eines nicht war, dann das verwöhnte Prinzesschen, als das er sie offensichtlich schon abgestempelt hatte, genau wie sie schon für sich entschieden hatte, dass er ein eingebildeter, miesepetriger Besserwisser war. "Aha, als ob du auch nur irgendwas über mich wissen könntest", äffte sie seine furchtbar nervige Stimme nach. "Glaubst du wirklich, du kannst mir verbieten, dich zu beurteilen, und mir dann einen Vortrag darüber halten, wie dumm und sinnfrei und sorgenlos und lächerlich mein Leben ist, obwohl du mich überhaupt nicht kennst?", fragte sie und stieß ein trockenes Lachen aus. "Sieh es ein, du bist nicht besser als ich". Vielleicht konnte er Joca als reiche, verwöhnte Tusse darstellen, aber sie ließ sich das nicht gefallen. Ina hatte Ahnung vom Leben, mehr als er sich vorstellen konnte, und selbst, wenn sie früher weit mehr Sorgen gehabt hatte als jetzt, wo sie nicht mehr jeden Cent dreimal umdrehen musste, ging es ihr um mehr als Drama, Randale und 'all die guten Sachen, die ihr Typ ihr kaufen konnte'. Immerhin unterstellte er ihr hier, dass sie Joca nur um des Geldes Willen vögelte, dabei war ihr das Materielle nicht wichtig, war es noch nie gewesen - früher hatte sie da ja auch gar keine andere Wahl gehabt. Und was konnte sie schon dafür, wenn er reich war und überall mit seiner Limousine hinkutschiert wurde?

Quirin Hevston | rEaDyf0rtHeN00bs | Kennedy High - vor der Schule

Hmpf, ja gut. Vielleicht war ich genauso urteilend wie sie, in dem Bereich war ich vielleicht auch nicht heilig. Aber trotzdem. "Meine Anschuldigungen haben wenigstens mehr Sinn als deine. Du weißt gar nichts über mich, nur dass ich hier stehe und einen Basketball habe. Ich hab dich gesehen und diesen Schnösel. Pff, vielleicht bist du nicht so reich wie er, aber dass ich annehme, du bist auf sein Geld aus, hat wenigstens Sinn." Ich seufzte. Normalerweise legte ich nicht so viel Wert darauf, einen Streit zu gewinnen. Sie konnte mir einfach egal sein. Ich war nur wütend, weil sie in die Turnhalle eingebrochen war und mich jetzt so anmachte. Mit einer gleichgültigen Miene trat ich einen Schritt nach vorne. Mir war es echt egal. Ich hatte nur Basketball spielen wollen. "Lass mich einfach in Ruhe."